Frau Dr. Franke, was ist das „Kompetenzteam Berufliche Bildung“ und was genau machen Sie?
Seit Oktober 2015 bilde ich dieses Team zusammen mit meinem Kollegen Roland Strux. Unser Ziel ist es, mit unserer Expertise, unseren Erfahrungen und Anregungen den deutschen Fachdialog in der Entwicklungszusammenarbeit zu beruflicher Bildung zu begleiten. Berufliche Bildung und Ausbildung haben einen hohen Stellwert in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ). Dafür arbeiten wir als Team nach innen und nach außen: Wir sind Ansprechpartner für unsere Kolleginnen und Kollegen für alle Fachfragen zur beruflichen Bildung, auch mit der Unterstützung von Mitgliedern unseres Fachbeirates. Wir unterstützen sie bei der Projektplanung, sammeln Wissen und bieten interne Inputs an. Intern heißt für uns auch, unsere internationalen Partnerinnen und Partner zu beraten und deren fachliche Kompetenzen zu stärken. Dafür arbeiten wir aktiv mit vielen wichtigen Akteuren – auch mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen; wir sind vertreten im dort angesiedelten Thementeam Berufsbildung, im Arbeitskreis Bildung und natürlich am Runden Tisch für internationale Berufsbildungszusammenarbeit der Akteure.
Und Sie bieten auch selbst eine Fachveranstaltung zum Thema?
Genau. Wir hosten unsere jährlichen Fachveranstaltung, die „Werkstattgespräche Berufliche Bildung“. Dabei diskutieren wir jeweils ein aktuelles Thema aus der internationalen Berufsbildung – in einem spannenden Mix aus kirchlicher, zivilgesellschaftlicher und staatlicher EZ, unternehmerischen und staatlichen Akteuren. Wir stehen also im Austausch mit Expertinnen und Experten im Bereich der beruflichen Bildung, die aus unterschiedlichen Segmenten kommen. Dank unserer Expertise nimmt Don Bosco Mondo an den großen Veranstaltungen anderer Akteure wie der GIZ, der Welthungerhilfe oder der Präsentation des Global Monitoring Reports zum Millenniumsziel „Bildung“ im BMZ teil. Wir gestalten solche Formate oft aktiv mit und haben uns 2023 beim Jubiläum „10 Jahre Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit“ präsentiert.
Gibt es etwas, auf dass Sie mit Stolz auf Ihre Arbeit blicken?
Ich bin (gerade als Ausbilderin) stolz darauf, dass wir nicht nur über berufliche Bildung reden, sondern sie leben! Unser erster Azubi hier in Bonn hat seine Ausbildung richtig gut abgeschlossen – und arbeitet nun bei uns! Und seit mehr als zehn Jahren gelingt es mir im Arbeitsbereich Unternehmenskooperation, die Zusammenarbeit von Don Bosco-Zentren mit deutschen Unternehmen zu initiieren und intensivieren. Dabei kommen tolle Partnerschaften zustande, in denen alle Seiten gemeinsam Vorhaben entwickeln und davon profitieren – und mit denen wir gemeinsam wirklich etwas für die jungen Menschen vor Ort bewirken.
Warum setzt Don Bosco auf berufliche Bildung als Erfolgsfaktor in der EZ?
Berufliche Bildung ist sozusagen in unserer DNA: Die Marke „Don Bosco“ hat international einen hohen Bekanntheitsgrad bei Fachleuten der Berufsbildung. Denn Don Bosco und berufliche Bildung sind ein Match seit den Anfängen. Schon der Ordensgründer Giovanni Bosco hat erkannt, welche Chance berufliche Bildung jungen Menschen bietet. Um ihnen zu helfen und sie zu schützen hat er berufliche Bildung schon im 19. Jahrhundert professionalisiert: In einer Art „Ausbildungsvertrag“ legte er Rechte und Pflichten von Lehrherr und Azubi fest. Das war zu der damaligen Zeit äußerst modern, fast revolutionär! Berufliche Bildung ist ein Erfolgsfaktor in der EZ, weil sich die Azubis mit dem Gelernten eine eigene Existenz aufbauen und menschenwürdige Arbeit finden können. Sie sind ein Wirtschaftsfaktor und können ihre Familien ernähren. Daher gehört berufliche Bildung zum pädagogischen Konzept Don Boscos, mit dem benachteiligte junge Menschen ganzheitlich ihre eigenen Fähigkeiten und Talente entwickeln können – und damit eine echte Perspektive bekommen!
Was leistet der Verein Don Bosco Mondo ganz praktisch?
Seit der Gründung von Don Bosco Mondo 1980 unterstützen wir gezielt Don Bosco-Berufsbildungszentren und Don Bosco-Berufsschulen in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa. Dabei geht es natürlich um die Finanzierung, aber auch um Know-How, Material, Expertise und Vernetzung. Wir verzahnen die Erfolgsfaktoren des Dualen Systems in Deutschland – also Ausbildung „Made in Germany“ – mit den Bedingungen und Systemen vor Ort, und den christlichen Werten unserer Partnerinnen und Partner. Diese gemeinsame Wertebasis verbindet die Akteure aus den unterschiedlichen Segmenten miteinander.
Was versteht Don Bosco Mondo unter „guter Berufsbildung“?
Gute Berufsbildung gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich mit ihren Talenten, Erfahrungen und Fähigkeiten ein eigenes, würdevolles Leben aufzubauen. Dafür muss berufliche Bildung marktorientiert sein und echten Impact erzielen. Mit unseren verschiedenen Partnerinnen und Partnern entwickeln wir deswegen die Programme und Projekte gemeinsam. Wir feilen daran, moderne Praxis und Theorie anzubieten oder auszubauen. Die Unternehmen, die mit uns kooperieren, haben im Blick, wie marktrelevant die lokale Ausbildung ist. Wir schauen gemeinsam mit ihnen und unseren Partnerinnen und Partnern auf die Curricula, entwickeln diese weiter und halten sie aktuell. Mit lokalen Unternehmen suchen wir nach optimalen Wegen des Job-Placements und ermöglichen dafür Praktika. Nicht zu unterschätzen ist die Unterstützung bei der Gründung von Klein- und Kleinstunternehmen, für die wir unsere Azubis in Sachen Entrepreneurship fit machen.
Was ist aktuell das Herausfordernde an internationaler beruflicher Bildung?
In aller Munde sind natürlich und zu Recht die Schlagworte Nachhaltigkeit und Gendergerechtigkeit. Auch wir schaffen vermehrt zielgruppenorientierte Angebote für Frauen und Mädchen, versuchen sie für ungewohnt scheinende Berufe zu interessieren und ihnen diese zugänglich zu machen. Das kann in manchen Kontexten sehr herausfordernd sein, weil viel gelernt werden muss – auf allen Seiten. In Sachen ökologischer Nachhaltigkeit sind sehr viele unserer Projektstandorte richtig gut! Die Range reicht dabei von Öko Clubs an Schulen und Berufsschulen über Solarisierung von Don Bosco-Zentren oder in Gemeinden im ruralen Raum bis hin zu anerkannten Curricula, die wir über unsere Berufsbildungsnetzwerke international ausrollen können. Ein besonderes Highlight ist dabei für mich die hervorragende Arbeit, die Bruder Christof Baum in Ghana macht [LINK]. Er ist Direktor des Don Bosco Solar and Renewable Energy Center, und hat hier ein starkes Kompetenz-Zentrum aufgebaut. Über die Landesgrenzen hinaus kommt eigentlich keiner im Bereich Solartechnik an ihm vorbei. Sein modulares Ausbildungskonzept für verschiedene Zielgruppen hat über das Berufsbildungsnetzwerk Don Bosco Tech Africa Eingang in viele Don Bosco-Standorte in Subsahara-Afrika gefunden und ist dabei doch bemerkenswert niedrigschwellig.
Wie unterstützt Don Bosco Mondo an einer Zusammenarbeit interessierte Unternehmen?
Wir arbeiten eng mit unseren Projektpartnerinnen und -partnern vor Ort zusammen und sind so schon seit Jahrzehnten in einer verlässlichen Partnerlandschaft. In den jeweiligen staatlichen und wirtschaftlichen Strukturen kennen sie sich am besten aus. Durch diese gefestigten Strukturen können wir gemeinsam Türöffner sein für deutsche Unternehmen zur Erschließung neuer Märkte und für die Gewinnung gut ausgebildeter Fachkräfte. Wir vereinen eine langjährige Expertise in der Umsetzung von Berufsbildungsprojekten mit innovativen Ansätzen. Wir beraten, entwickeln, netzwerken und gestalten zukunftsfähige Ausbildung mit – und generieren damit einen Multiple Win für alle Beteiligten!
Das Interview wurde im Mai 2024 geführt.
Ihre Fragen - unsere Antworten!
Unser Auftrag lautet „Anwaltschaft für junge Menschen weltweit“, und das bedeutet insbesondere denen eine Stimme zu geben, die sonst unsichtbar sind oder am Rande stehen. Frauen und Mädchen sind in vielen Ländern des globalen Südens unterrepräsentiert und werden diskriminiert. Sie gehen weniger häufig zur Schule, machen weniger qualifizierte Abschlüsse, müssen mehr im Haushalt helfen und erhalten eine schlechtere medizinische Versorgung.
Als Don Bosco Gemeinschaft arbeiten wir daran, diese Ungerechtigkeit zu überwinden. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen und Mädchen mag in anderen Ländern sehr viel gravierender sein als bei uns in Deutschland – doch auch bei uns werden Frauen immer noch schlechter bezahlt und sind in bestimmten Bereichen deutlich unterrepräsentiert. Dafür sind wir sensibel und wollen dies auch sprachlich ausdrücken und reflektieren.
Wir verstehen gendergerechte Sprache als einen kleinen Teil vieler Maßnahmen, die wir ergreifen, um uns gegen Ungleichheit und Benachteiligungen zu positionieren – ganz egal gegen wen sie sich richtet. Eine gendergerechte Sprache zu verwenden bedeutet, eine Haltung einzunehmen. Eine Haltung, die ausdrückt: Ich möchte nicht, dass meine Sprache diskriminiert oder Menschen unsichtbar macht.
Uns ist dabei bewusst, dass es hier nicht die eine Lösung gibt, und dass der Textfluss an manchen Stellen auch stockt, wenn man gendergerecht schreiben möchte. Und das dies eine Umgewöhnung ist, für Lesende und Schreibende. Hier möchten wir bewusst die Perspektive junger Menschen in unserem Umfeld einnehmen. Die zeigen sich irritiert, wenn sie in unseren Texten ausschließlich das generische Maskulinum vorfinden und fragen uns zu Recht, warum wir hier keine Position beziehen.
Wir wissen, dass dieses Thema viele Menschen bewegt und auch Widerstände erzeugt. Veränderungen und Wandel brauchen immer Zeit und Dialog. Als Gesellschaft und Organisation sind wir hier alle in einem Prozess des Lernens und Ausprobierens. Wir hoffen daher auf Verständnis, wenn wir uns auf diesen sprachlichen Wandel einlassen- und dabei vielleicht auch eine Formulierung treffen, die manche als störend empfinden. Ihre Kritik verstehen wir dabei nicht als grundsätzliche Ablehnung von Diskriminierungsfreiheit und Diversität. Und vielleicht tragen diese Diskurse auch dazu bei, dass wir uns, in einer sich permanent verändernden Welt, unserer Grundüberzeugungen und -werte bewusster werden.
Wir nutzen, sofern möglich, geschlechtsneutrale Formulierungen (Angestellte) und bemühen uns, wenn Beidnennungen zu nutzen (Schülerinnen und Schüler). Dort wo das nicht gelingt gilt in unseren Häuser der Doppelpunkt.
Mit dem Namen Don Bosco Mondo stehen wir zu unserer Partnerschaft mit den Salesianern Don Boscos und ihrem Gründer, dem Heiligen Johannes Bosco, der den Orden im 19. Jahrhundert im italienischen Turin gründete. „Mondo“ ist italienisch und bedeutet „Welt“. Wir unterstreichen damit unser Engagement für die Eine Welt und die globale Verantwortung, die uns in Deutschland mit den Menschen aller Länder verbindet.
Unsere Projektfinanzierung besteht aus drei Säulen: private Spenden, Zuwendungen von privaten Kooperationspartnern und öffentliche Mittel. Alle drei Säulen sind uns gleich wichtig, die Zahlen variieren natürlich von Jahr zu Jahr. Zu den privaten Kooperationspartnern zählen Stiftungen, Vereine, Schulen oder Unternehmen. Öffentliche Mittel erhalten wir u.a. vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der EU.
Don Bosco ist kein geschützter Begriff. Jede Einrichtung kann den Heiligen Don Bosco als ihren Patron benennen. Man muss also zwischen Einrichtungen der Orden der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern und anderen unabhängigen Einrichtungen unterscheiden. Don Bosco Mondo ist als eingetragener Verein selbstständig tätig und gehört nicht dem Orden an. In unserer Satzung ist jedoch festgehalten, dass wir vor allem die Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern unterstützen.
Seit Jahrzehnten teilen wir uns den Don Bosco Campus im ehemaligen Bonner Regierungsviertel mit unserer Partnerorganisation Don Bosco Mission Bonn. Wir arbeiten eng und gut abgestimmt zusammen und ergänzen uns in dem gemeinsamen Engagement für benachteiligte Kinder und Jugendliche weltweit. In der gemeinsamen Abteilung „Programme und Projekte“ laufen die Fäden der von uns geförderten weltweiten Bildungsprojekte zusammen. Die fachliche Zusammenarbeit ist sehr eng. Während wir staatliche Förderungen beantragen, kann Don Bosco Mission Bonn auf kirchliche Hilfswerke zugehen und leistet wichtige entwicklungspolitische Bildungsarbeit. Auf dem Don Bosco Campus befinden sich auch die von den Salesianern Don Boscos betreute katholische Pfarrgemeinde St. Winfried sowie ihre Kommunität. Die Pfarrei St. Winfried ist Teil des Pfarrverbandes Bonn Süd und Treffpunkt für Menschen aus der Gemeinde und aus aller Welt. Regelmäßig finden hier Veranstaltungen statt. Jährlich starten junge Menschen als "Don Bosco Volunteers" zu einem einjährigen Freiwilligendienst vom Campus in Bonn aus in die Welt.
Weltweit setzen wir uns für besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Mit Bildung bekämpfen wir Armut und fördern Entwicklung – für den Einzelnen und die Gesellschaft. In zahlreichen Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika ermöglichen wir Straßenkindern, Kinderarbeitern, Kindersoldaten und Kindern aus ärmsten Familien, unabhängig von Religion, Nationalität und Geschlecht den Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung.
Die Stiftung Don Bosco Mondo zu Bonn wurde am 27.11.2006 gegründet. Satzungsgemäßer Zweck der Stiftung ist die "Förderung der Erziehung und Bildung, Jugendhilfe, Entwicklungshilfe, Volks- und Berufsausbildung, Gesundheitsfürsorge sowie mildtätiger Zwecke. Die Zwecke werden insbesondere verwirklicht durch die Unterstützung des steuerbegünstigten Vereins Don Bosco Mondo Jugend. Hilfe, Weltweit. e.V.". Die Erträge aus Zustiftungen und Stiftungsdarlehn fließen direkt der Stiftung zu, das uns gewährte Darlehen verbleibt im Eigentum des Stiftenden. Die Erträge aus dem Stiftungskapital kommen regelmäßig der Arbeit für junge Menschen in Straßenkinderzentren, Schulen und Berufsbildungszentren zugute.
Der sorgfältige und vertrauensvolle Umgang mit den uns anvertrauten Spenden hat für uns höchste Priorität. Das bescheinigt uns auch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) und verleiht uns sein Spendensiegel. Das DZI Spendensiegel ist das Gütesiegel für seriöse Spendenorganisationen. Es bescheinigt uns, dass wir leistungsfähig sind, transparent arbeiten, sparsam wirtschaften, sachlich und wahrhaftig informieren und wirksame Kontroll- und Aufsichtsstrukturen haben. Seit Jahren gelingt es uns, die Ausgaben für Verwaltung und Spendenwerbung gering zu halten. Sie lagen in den vergangenen Jahren zwischen zwölf und 15 Prozent unserer Gesamtausgaben. Das DZI gibt als Orientierung eine Obergrenze von 30 Prozent an. Wir arbeiten immer daran, die Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit und die Verwaltung der Projekte so gering wie möglich zu halten. Wir wollen aber auch die Qualität hochhalten, dafür sind ein entsprechender Werbe- und Verwaltungsaufwand unerlässlich. Informiere dich hier, wie wir die Spendengelder einsetzen!
Ja. Die Achtung und der Schutz deiner persönlichen Daten sind uns ein äußerst wichtiges Anliegen. Wir behandeln persönliche oder zahlungsrelevante Daten selbstverständlich entsprechend dem geltenden Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Wir verpflichten uns, personenbezogene Daten ausschließlich für die angezeigten Zwecke zu verwenden. Die Informationen werden in einem vereinseigenen EDV-System gespeichert und vor Dritten geschützt. Als Datenschutzbeauftragten haben wir den Rechtsanwalt Sascha Kremer bestellt. Ausführliche Informationen finden ihr dazu auf unserer Datenschutzseite!
88 Prozent der uns anvertrauten Gelder leiten wir direkt an unsere Partner in den Projekten weiter. Das DZI beurteilt diesen Anteil als angemessen. Die restlichen 12 Prozent sind eine gute Investition: Ohne unsere qualifizierten Mitarbeitenden gäbe es keine Projektförderungen. Mit ihrem Wissen sorgen sie für eine seriöse Auswahl sowie eine professionelle Begleitung, Finanzsteuerung und Evaluierung dieser Projekte. Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit machen den Stellenwert von Bildung in der Entwicklungsarbeit bekannt und sichern die finanziellen Mittel für zukünftige Projektarbeit. Unsere Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung halten schließlich das Ganze zusammen: Finanzen, Personalverwaltung, IT – und sichern die täglichen Arbeitsabläufe der Organisation.
Unser Auftrag lautet „Anwaltschaft für junge Menschen weltweit“, und das bedeutet insbesondere denen eine Stimme zu geben, die sonst unsichtbar sind oder am Rande stehen. Frauen und Mädchen sind in vielen Ländern des globalen Südens unterrepräsentiert und werden diskriminiert. Sie gehen weniger häufig zur Schule, machen weniger qualifizierte Abschlüsse, müssen mehr im Haushalt helfen und erhalten eine schlechtere medizinische Versorgung.
Als Don Bosco Gemeinschaft arbeiten wir daran, diese Ungerechtigkeit zu überwinden. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen und Mädchen mag in anderen Ländern sehr viel gravierender sein als bei uns in Deutschland – doch auch bei uns werden Frauen immer noch schlechter bezahlt und sind in bestimmten Bereichen deutlich unterrepräsentiert. Dafür sind wir sensibel und wollen dies auch sprachlich ausdrücken und reflektieren.
Wir verstehen gendergerechte Sprache als einen kleinen Teil vieler Maßnahmen, die wir ergreifen, um uns gegen Ungleichheit und Benachteiligungen zu positionieren – ganz egal gegen wen sie sich richtet. Eine gendergerechte Sprache zu verwenden bedeutet, eine Haltung einzunehmen. Eine Haltung, die ausdrückt: Ich möchte nicht, dass meine Sprache diskriminiert oder Menschen unsichtbar macht.
Uns ist dabei bewusst, dass es hier nicht die eine Lösung gibt, und dass der Textfluss an manchen Stellen auch stockt, wenn man gendergerecht schreiben möchte. Und das dies eine Umgewöhnung ist, für Lesende und Schreibende. Hier möchten wir bewusst die Perspektive junger Menschen in unserem Umfeld einnehmen. Die zeigen sich irritiert, wenn sie in unseren Texten ausschließlich das generische Maskulinum vorfinden und fragen uns zu Recht, warum wir hier keine Position beziehen.
Wir wissen, dass dieses Thema viele Menschen bewegt und auch Widerstände erzeugt. Veränderungen und Wandel brauchen immer Zeit und Dialog. Als Gesellschaft und Organisation sind wir hier alle in einem Prozess des Lernens und Ausprobierens. Wir hoffen daher auf Verständnis, wenn wir uns auf diesen sprachlichen Wandel einlassen- und dabei vielleicht auch eine Formulierung treffen, die manche als störend empfinden. Ihre Kritik verstehen wir dabei nicht als grundsätzliche Ablehnung von Diskriminierungsfreiheit und Diversität. Und vielleicht tragen diese Diskurse auch dazu bei, dass wir uns, in einer sich permanent verändernden Welt, unserer Grundüberzeugungen und -werte bewusster werden.
Wir nutzen, sofern möglich, geschlechtsneutrale Formulierungen (Angestellte) und bemühen uns, wenn Beidnennungen zu nutzen (Schülerinnen und Schüler). Dort wo das nicht gelingt gilt in unseren Häuser der Doppelpunkt.
DZI-Aufschlüsselung „So setzen wir Ihre Spende ein“
Don Bosco Mondo hat 2023 insgesamt 20,7 Millionen Euro aufgewendet, 17,4 Millionen Euro davon gingen direkt in die weltweiten Don Bosco Projekte. Der Rest ist in Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit, Projektbegleitung im Ausland und Verwaltungsausgaben geflossen. Das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bestätigt, dass wir mit den uns anvertrauten Mitteln sorgfältig und verantwortungsvoll umgehen.
Damit du genau weißt, was deine Spende bewirkt, muss das administrative Drumherum funktionieren. Wir verbuchen und quittieren Spenden. Wir antworten auf deine Fragen – online, am Telefon und schriftlich. Wir zeigen dir auf unserer Website und in unseren Spendenmagazinen sowie dem Jahresbericht, wo deine Spende wirkt oder deine Hilfe am nötigsten ist.
Damit unsere Projekte tatsächlich etwas verändern, planen wir diese gut. Wir erstellen dazu Finanzpläne, überprüfen diese und sind in ständigem Kontakt mit unseren Partnern. Für all das brauchen wir kompetente und ausgebildete Fachkräfte. Wir achten immer darauf, dass die Kosten so gering wie möglich sind – und das bescheinigt uns Jahr für Jahr das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI).