Laute Kampfansage gegen Menschenhandel
Die Klänge der Dhol zerreißen die schläfrige Mittagsruhe, die sich über das Dorf Sonabheel in Assam gelegt hat. Es ist Sonntag, da haben hier im Nordosten Indiens sogar die Teepflückerinnen und -pflücker frei. Und mindestens ein Mitglied jeder Familie in Sonabheel verdingt sich auf einer der großen Plantagen. Zu einem Hungerlohn, sichert der Familie dadurch aber das Wohnrecht im Dorf.
Kinder - Wehrlose Opfer der Menschenhändler
Bewusstsein für Unrecht schaffen
Die lauten Trommelschläge der Dhol sollen wachrütteln: Denn neben Tee gedeiht der Menschenhandel in der abgelegenen Region Indiens. Der Hungerlohn ist ein Grund, warum junge Frauen wie Sklavinnen verkauft und ihrer Zukunft beraubt werden.
Schwester Annie Enchenatil, Direktorin von ARO

Don Bosco sagt dem Menschenhandel den Kampf an
Die Don Bosco Schwestern haben ehrenamtliche „Komitees zur Bekämpfung des Menschenhandels“ (Anti-Human Trafficking Vigilante Committee, kurz VC) in den Dörfern ins Leben gerufen. Heute führt eine dieser Gruppen in Sonabheel ein Theaterstück auf, dessen Handlung den Dorfbewohnern nur allzu bekannt ist: Ein alkoholkranker Vater wird von einem gerissenen Agenten mit viel Geld gelockt. Die Familie ist arm. Gemeinsam entscheiden sie, die älteste Tochter mit dem Agenten zum Arbeiten in die Großstadt zu schicken. Sie soll es einmal besser als ihre Eltern haben. Vielleicht hilft ihr Lohn beim Lebensunterhalt. Doch es kommt anders. Das Mädchen wird an ihre Arbeitgeber verkauft, ausgebeutet und misshandelt, bis sie schwer krank wird. So ist sie nutzlos für ihre „Besitzer“ und wird zu ihrer ahnungslosen Familie zurückgeschickt. Das tragische Ende der Geschichte: Das Mädchen stirbt in den Armen der Familie. Das Publikum ist wie erstarrt, viele der Zuschauer haben Tränen in den Augen.