Indien: Maedchen vor Waescheleine

Chennai - Stark gegen Armut und Missbrauch

Wie Don Bosco in Chennai / Indien Frauen und Kinder fördert

Chennai ist die sechstgrößte Stadt Indiens

In ihr leben über eine Million Menschen in mehr als 1.000 Elendsvierteln, in baufälligen Hütten, ohne ausreichend zu essen, ohne sanitäre Anlagen, ohne Hoffnung auf ein besseres Leben – es sind die Ärmsten und die Unberührbaren. Inmitten dieses Elends wachsen die Kinder heran. Mädchen wie Amal.

Indien: Slum in Chennai
In Chennai liegen die Elendsvierteln in direkter Nähe zu Flüssen und zur Küste. Immer wieder werden die ärmlichen Hütten überflutet.

Der Kampf ums tägliche Überleben

Amal und ihr großer Bruder Mirza leben mit ihrer Mutter zusammen. Der Vater hat sie schon vor vielen Jahren verlassen. Amals Mutter arbeitet hart, um ihre kleine Familie durchzubringen. Sie verdient jedoch nur einen Hungerlohn, weil sie keinen Beruf erlernt hat. Zudem hat sie als Frau in Indien kaum Rechte.

Armut raubt Kraft und Zuversicht

Wie so viele Kinder in den Elendsvierteln, gehen auch Amal und ihr großer Bruder arbeiten. Die 9-Jährige arbeitet viele Stunden am Tag in einer Teestube – immer in Angst vor den Übergriffen der männlichen Gäste. Ihr Bruder Mirza sammelt in der Nacht auf den Müllhalden der Stadt Plastikflaschen, die er dann am Tag verkauft. Zur Schule geht Amal nur ab und an. Sie hat gelernt, dass Mädchen keine Bildung brauchen – sie haben ja auch keine Rechte. Auch Mirza geht nicht zur Schule. Er weiß nicht, wofür das gut sein soll. Er ist sich sicher, als Tagelöhner zu enden, wie so viele im Viertel. Ihm fehlen die Vorbilder, die ihm zeigen, was aus ihm einmal werden kann, wenn er fleißig lernt.

Indien: lachendes Maedchen vor Waescheleine
Viele Kinder in den Slums von Chennai arbeiten für das Überleben ihrer Familie. Auf ihren schmalen Schultern lastet eine große Verantwortung.

Don Bosco stärkt

Um das Leben der Armen in Chennai zu verbessern, setzt sich Don Bosco für die Kinder, Jugendlichen und Frauen in zwölf Elendsvierteln ein. Ziel ist es, vor allem Mädchen und Jungen zu stärken. Damit sie an sich und an eine Zukunft für sich glauben und dafür arbeiten. Don Bosco klärt die Mädchen über Rechte auf. Nur dann können sie für diese eintreten, sich erfolgreich gegen Kinderheirat und Missbrauch wehren und ein selbstbestimmtes Leben führen. Junge Frauen und Mütter finden bei Don Bosco geschützte Räume, in denen sie sich treffen und austauschen können. Das stärkt sie in ihrem täglichen Kampf ums Überleben.

Indien: Unterricht im Freien
Bildung ist die einzige Möglichkeit für die Mädchen und Jungen, dem Elend zu entkommen.

Lernen für eine Zukunft ohne Elend

Darüber hinaus bietet Don Bosco den Kindern und Jugendlichen in den Abendstunden Förderunterricht an. Dort holen Mädchen und Jungen versäumten Lernstoff nach. Sie können dadurch wieder regelmäßig den Unterricht an öffentlichen Schulen besuchen und schaffen einen erfolgreichen Abschluss – nur so lässt sich Kinderarbeit auf Dauer verhindern. Die älteren Jugendlichen unterstützt Don Bosco dabei, eine Ausbildungsstelle zu finden. Kinder- und Jugendparlamente stärken zusätzlich das Selbstbewusstsein der Mädchen und Jungen. Sie erfahren, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und zum Guten verändern können.