Indien: Frauengruppe im Empowerment Center

Frauenpower mit Wow-Effekt

Im Women Empowerment Center in Keela Eral tanken Frauen Mut und Stärke und entwickeln die ganze Region. 

 

Tamil Nadu, Südindien. Frauen stemmen die meiste Verantwortung für Familie, Haus und Hof. Sie dürfen trotzdem nicht mitentscheiden. Sie sind Menschen zweiter Klasse. Mädchen gehen nicht zur Schule. Ihre Talente und Fähigkeiten verkümmern. Damit die Mütter, Ehefrauen und Töchter zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft werden, stärkt und bildet Don Bosco sie im Women Empowerment Center. Davon profitiert die gesamte Region.

Mehr Können = mehr Wirkung 

Als Ehemann die Familie allein zu versorgen wird in Südindien immer schwieriger. Klimawandel, Corona-Pandemie und hohe Arbeitslosigkeit verschärfen die Lage:

  • Tagelöhner verlieren ihre Jobs.
  • Ernten werden schlechter.
  • Böden trocknen aus. 
  • Anbaumethoden sind veraltet.
  • Kinder sind unterernährt.
  • Familien verarmen. 

Frauen müssen mehr lernen und können, um die Familien mit zu versorgen. Nur so haben sie selbst und ihre Kinder eine Perspektive. 

Mit voller Fahrt ins neue Leben 

Seit 2018 steht das zweigeschossige Women Empowerment Center in Keela Erla gut sichtbar am National Highway. Es ist leicht mit dem Bus zu erreichen und gut sichtbar. Das Haus hat eine stabile Stromversorgung. Neben guten Lehrmaterialien kommen so auch moderne Schulungsmedien zum Einsatz. In 530 Selbsthilfegruppen treffen sich hier tausende Frauen regelmäßig. Sie lernen alles über Einkommen schaffende Maßnahmen, staatliche Förderungen oder Buchhaltung und Sparen. Sie können auch ein Handwerk lernen oder einen Mikrokredit beantragen. Don Bosco arbeitet mit dem regionalen Selbsthilfegruppen-Fachverband zusammen. Das Vertrauensverhältnis ist eng. 

Gesagt, getan

Don Bosco ist durch das Empowerment Center regelmäßig in Kontakt mit den Frauen und ihren Familien. Gibt es Fragen oder Probleme, reagiert Don Bosco schnell, passt Programme an oder ergänzt sie. Um herauszufinden, welche Ausbildungen gebraucht werden, hat Don Bosco die Frauen einfach auf Märkten und in Geschäften gefragt. Welche Rohstoffe sind vorhanden? Was kann man daraus machen? Was braucht ihr selbst davon? Was ist vor Ort zu bekommen und was nicht? Herausgekommen sind dabei Kurse in Schneiderei, Kosmetik und Frisieren, Sticken, Kunsthandwerk und Computerschulungen. Mittlerweile sind 3.800 Fachfrauen aus den fünf- bis zehntägigen Schulungen hervorgegangen. Einige haben sich selbstständig gemacht, andere eine Anstellung gefunden. Sie kennen sich aus mit staatlichen Förderprogrammen und wie sie diese beantragen. Damit bilden sie eine sichere Säule für das Familieneinkommen. 
 

Gut durchdacht: Bau und Eröffnung 

Nur zwölf Monate Bauzeit – alles läuft wie geplant und ist wohl durchdacht. Im Erdgeschoss trennt eine flexible Wand einen Schlaf- von einem Speisesaal, der auch als Schulungsraum funktioniert. Die vier Schulungsräume, die Bibliothek und der Mehrzweckraum im Obergeschoss sind gut in Gebrauch. Das Angebot ist facettenreich und die Kampagne zur Eröffnung ist gut geplant. Schon während der Bauzeit sind Don Bosco Mitarbeiterinnen – tatsächlich vorwiegend Trainerinnen, um das Vertrauen der Frauen zu gewinnen – in den umliegenden Dörfern und Gemeinden unterwegs. Sie erzählen vom Schulungsangebot, dem Frauenrechtsansatz im Empowerment Center und welchen Nutzen es für alle hat. Mit Erfolg: Mehr als die geplanten 5.000 Frauen und 2.000 Männer sind nun aktiver Teil der „Empowerment Bewegung“. 

Trichy Don Bosco Society

Seit 2006 arbeitet Don Bosco im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und kennt Land und Leute gut. Das gegenseitige Vertrauen ist groß, viele der Angebote entstehen aus Ideen der hier lebenden Männer und Frauen. Deswegen helfen die Programme und Projekte genau da und genau so, wie sie gebraucht werden – und entfalten so die größtmögliche Wirkung.

  • Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen
  • Arbeitsvermittlung
  • Selbsthilfegruppen
  • Rechtestärkung
  • Ländliche Entwicklung
  • Aufklärung über Geschlechtergleichheit sowie Menschen- und Kinderrechte
  • Betreuung von HIV/AIDS Infizierten und deren Kindern

Männer an Bord

Ehemänner, Väter und Brüder müssen verstehen, wie wichtig die Frauen für Familie und Einkommen sind. Sie sind daher von Anfang an dabei. Don Bosco informiert sie, lädt zu Austausch und gemeinsamen Schulungen ein. Männer und Frauen diskutieren gemeinsam im Empowerment Center aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Menschenrechte und ihre gesellschaftlichen Rollen. Nur so ändern sich die Rollen.

Die Kursplanungen sind voll aufgegangen! Die Teilnehmerinnenzahlen der Jahre 2018-2020 belegen das deutlich. 

Flexibel und wirksam

Don Bosco ist nah an dran und reagiert flexibel auf Entwicklungen: In 2019 wurden aus 13 Kursen im Sticken drei, die anderen entsprechend aufgestockt. Mehr Frauen als geplant haben an den Ausbildungen teilgenommen. Daran zeigt sich, wie wichtig es ist, die Männer mitzunehmen. Nur weil sie begreifen, wie wichtig Frauen für die Versorgung der Familie sind, ändern sie ihre Haltung. Und mehr Frauen machen eine Ausbildung.

Voller Erfolg –Women Empowerment wirkt

Volle Power auch im Kampf gegen das Coronavirus

Die starken Frauen Tamil Nadus scheuen auch den Kampf gegen das Coronavirus nicht. Sie haben Don Bosco bei den Aufklärungskampagnen zu Hygiene und Prävention unterstützt. Und gut 4.000 Menschen mit Lebens- und Desinfektionsmitteln sowie Schutzmasken versorgt.

Spendenservice Don Bosco Mondo

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Santiago Ferreiro und Andrea Schorn Spenderservice 02285396545
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