E nzo nimmt sich Zeit, vermittelt neben seinen Fach- kenntnissen vor allem Vertrauen. Er steht den Jugend- lichen auch bei allen anderen Fragen zur Seite. Und das ist nicht immer einfach. Viele der Jungs sind es nicht gewöhnt, dass jemand sich für ihre Sorgen und Nöte interessiert, haben Anlaufschwierigkeiten. Ein zweites Zuhause Seit mehr als zehn Jahren bildet Enzo nun selbst Jugend- liche aus. Seinen Lerneifer hat Enzo dabei nie abgelegt. Neben der Arbeit besucht er Kurse in Arbeitssicherheit und Hygiene und bildet sich auch regelmäßig in seinem Fachgebiet weiter. Er will einfach immer besser werden: Um seinen Beruf besser ausüben und die Jugendlichen noch besser unterstützen zu können. Enzo – ein echter Gewinn für Don Bosco „Ich sehe viele Jungs, die anfangs die gleichen Anlaufschwierigkei- ten haben, wie ich auch. Da kann ich gut helfen, unterstützen oder auch einfach trösten.“ Damit hat Enzo das geschafft, was ihm wohl die wenigs- ten zugetraut hätten. „Ohne die Salesianer Don Boscos und deren Unterstützung wäre das niemals möglich gewesen. Wahrscheinlich wäre ich schon lange in mein Dorf zurückgekehrt und müsste schauen, wie ich über die Run- den komme. Und auch meiner Familie verdanke ich unendlich viel.“ In Zapala hat er auch ganz persönlich sein Glück gefunden: Er lebt heute mit seiner Frau und der fünfjährigen Tochter in einem eigenen Haus. Hierher kommt ihn seine Familie regelmäßig besuchen, denn genügend Platz für alle ist da. Enzo ist ein echter Gewinn für das Don Bosco Zentrum in Zapala. Enzo Mit 16 Jahren stand Enzo das erste Mal vor dem Don Bosco Wohnheim in Zapala. Das sollte nun also sein Zuhause werden. Er war gerade erst aus einem kleinen Ort mitten im Nirgendwo Patagoniens gekommen, in dem es kaum Arbeit gibt und die meisten Familien auf das angewiesen sind, was ihre Felder hergeben. Das war 2001 und die Finanzkrise in Argenti- nien auf dem Höhepunkt. Auch in Enzos Familie gab es wenig Geld, aber viel Liebe. So ermög- lichten Enzos Eltern ihm und seinen fünf Schwestern den Be- such der sechsjährigen Primar- schule. Als klar wird, dass Enzo mehr kann und will, darf er eine Ausbildung zum Auto- mechaniker machen. Dafür nimmt er die täglichen 70 km Weg in die nächstgrößere Stadt gerne auf sich. Als es dann noch weiter gehen soll, kann Enzos Familie ihn nicht mehr finanziell unterstützen. Gemeinsam su- chen sie nach anderen Möglichkeiten. Und die bieten die Salesianer Don Boscos in Zapala. Hier leiten fünf Ordens- männer eine Grund- und eine Mittelschule, Ausbildungs- zentren, ein Wohnheim und eine Pfarrgemeinde. Die 250 Schülerinnen und Schüler durchlaufen gemeinsam mit rund 50 Erwachsenen die Ausbildung in Metallverarbei- tung, im Schreinern, Polstern und der Kfz-Mechanik. Im angeschlossenen Wohnheim finden 50 von ihnen ein Zuhause. Die Salesianer Don Boscos vermitteln dem klugen Jun- gen nach der Ausbildung in Metallverarbeitung einen Studienplatz und auch ein Stipendium. Der enge Kontakt zu Don Bosco reißt nie ab. Und als ein Meister Enzo nach dessen Studienabschluss fragt, ob er nicht als Ausbil- der bei Don Bosco arbeiten wolle, ist die Entscheidung schnell getroffen. 9 Auch in anderen Don Bosco Zentren in Argentinien lernen Jugendliche Schritt für Schritt ins Leben und in einen Beruf.