Der Tod kam in Wellen
26.12.2004 – Der gewaltige Tsunami mit zwei riesigen Flutwellen riss über 200.000 Menschen in den Tod und zerstörte das Heim und die Zukunft von über zwei Millionen Menschen. Jäh rissen die Bilder der zerstörerischen Fluten die Menschen weltweit aus ihrer weihnachtlichen Besinnlichkeit und sind daher im Kopf geblieben. Auf diese Wellen der Zerstörung folgte eine ungeahnte Welle der Solidarität, die Don Bosco für sofortige Hilfen aber auch durchdachten Wiederaufbau nutzte.
Mit dem Leben davongekommen
Wir rannten um unser Leben.
Fatima, damals 34, Mutter von drei Kindern

Fatimas Häuschen am Strand der Stadt Negombo auf Sri Lanka ging in den Fluten unter, ihr Leben konnte sie retten. Mehrere Monate verbrachte die dreifache Mutter mit ihren Kindern und ihrem Ehemann in einem Zeltlager. Dank Don Bosco gab es hier auch eine medizinische Betreuung, sanitäre Anlagen und Betreuung für die Kinder. Von hier aus konnte Fatima täglich den Baufortschritt an ihrem neuen Haus beobachten – das gab ihr ihren Lebensmut zurück. Denn nur wenige hundert Meter von den Behelfsbehausungen entfernt, baute Don Bosco Mehrfamilienhäuser für insgesamt 240 Familien. Sie sind stabil und stehen in ausreichendem Sicherheitsabstand zur Küste. Und da sie in der gleichen Gegend wie die zerstörten Häuschen stehen, bleibt die Nachbarschaft und damit die heilende Gemeinschaft zusammen. Fatimas Mann ist wie die meisten Männer hier Fischer. Auch er konnte nun langsam nach dem Schock neue Hoffnung schöpfen: Zusammen mit den anderen und mit Unterstützung von Don Bosco, reparierten die Fischer ihre Boote oder bekamen neue sowie Netze. Das und begleitende Weiterbildungsangebote halfen ihnen dabei, schnell wieder ihren Lebensunterhalt verdienen und auf eigenen Beinen stehen zu können. Für alle, die nicht sofort wieder ins Fischereigeschäft einsteigen konnten, gab es durch den Bau der Häuser genug zu tun – denn die Bevölkerung packte tatkräftig mit an. Die Frauen konnten indes Englisch- und Nähkurse besuchen, um selbst etwas zum Familieneinkommen beitragen zu können.
Auch Fatima büffelte damals Englisch. Stolz steht sie heute in ihrer kleinen Garküche, in der sie Einheimische und auch den ein oder anderen Touristen bekocht – dank ihrer Englischgrundkenntnisse ist das kein Problem für sie.