„Sevana“ heißt Zuhauseund das bedeutet Schutz, Heimat und eine neue Chance für Jungen
Unter pädophilen Sextouristen ist der weiße Strand bei Negombo als „Boysparadise“ bekannt. Für minderjährige Jungen kann er die Hölle bedeuten. Jedes Jahr werden Tausende von ihnen zu Opfern von Zuhältern und pädophilen Feriengästen. Die Salesianer Don Boscos kümmern sich im „Bosco Sevana“ Zentrum um diese misshandelten Kinder, Waisen, Obdachlose und Opfer sexueller Ausbeutung und Gewalt. Sie schenken traumatisierten Jungen ein sicheres Zuhause, leisten medizinische Hilfe und versuchen die psychischen Wunden zu heilen.
Rettung aus der Hölle namens „Boysparadise“
Die Jungen kommen oft aus armen Fischerfamilien, die am Strand den Tag verbringen und Fußball spielen. Ihre Eltern sind wochenlang auf See, um den Lebensunterhalt zu verdienen und haben ihre Söhne bei Nachbarn oder den Großeltern zurückgelassen. Andere sind Waisen, Straßenkinder, perspektivlos und obdachlos.
Ohne den Schutz der Familie sind sie leichte Beute für Sextouristen. Die fremden Männer spielen sich als Wohltäter auf, machen Geschenke und versprechen, den Familien zu helfen: So erschleichen sie sich das Vertrauen der Jungen und machen sie als Mini-Stricher zu achtlos missbrauchten Lustobjekten. Aus diesem Missbrauchskreislauf entkommen nur wenige Jungen, viele landen als „Beachboys“ auf dem Straßenstrich und werden an den Urlaubsstränden von Kinderhändlern als willige Billigware an Touristen und Einheimische verschachert.
Wer Glück hat, wird von der Polizei aufgegriffen und dann in das Don Bosco Zentrum Sevana gebracht. Hier haben diese traumatisierten Kinder endlich wieder eine Chance, ihre Selbstachtung, Kraft und Zuversicht zu finden. Sie flüchten ins Zentrum mit körperlichen und seelischen Blessuren, die ohne professionelle Hilfe ein Leben lang an ihnen zehren.

Ausbildung statt Straßenstrich
Seit 1996 finden jährlich rund 80 Kinder zwischen 11 und 19 Jahren im „Bosco Sevana“ an der Westküste Sri Lankas Schutz. Die meisten der Jugendlichen sind nie oder nur wenige Jahre zur Schule gegangen. Einige können weder lesen noch schreiben. Im Don Bosco Zentrum holen sie versäumten Lehrstoff in Brückenkursen nach und gehen dann wieder zur Schule. Don Bosco hilft außerdem bei der Ausbildung und Jobsuche. Theaterprojekte oder Sport steigern ihr Selbstbewusstsein und den Teamgeist und kräftigen ihre Persönlichkeit. Computerkurse, technische Trainings und die Vermittlung der Soft Skills sind wertvoll für den weiteren Lebensweg. Die jungen Opfer sexueller Gewalt lernen langsam, sich zu wehren und vor allem sich wertzuschätzen und erlangen ihre Würde zurück.

Sri Lankas Söhne brauchen Ihre Hilfe
Kinderprostitution ist weitaus lukrativer als Drogen- oder Waffenhandel. Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Jungen, die der brutalen Sexindustrie in Sri Lanka zum Opfer fallen, bei über 30.000. Unicef geht davon aus, dass weltweit zwei Millionen Kinder in der Prostitution arbeiten.
„Bosco Sevana“ ist nicht nur Heim und Heimat, sondern aktives Netzwerk. Die Sozialarbeiter kämpfen täglich aufs Neue um das Vertrauen desillusionierter „Beach Boys“. Geduldig versuchen sie, die Kinder von einem Neuanfang in Don Bosco Zentrum überzeugen. Als Anlaufstelle für in Not geratenen Jungen haben die Salesianer Don Boscos zusätzliche „Hot Spots“ eingerichtet, Anlaufstellen in den Rotlichtmilieus. Mit Polizei, verdeckten Informanten, Aufklärungskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit kämpft „Bosco Sevana“ unermüdlich gegen Kinderprostitution.
Das Projekt macht Kinder wieder stark, vermittelt ihnen ihre Rechte und gibt ihnen die Kraft, für sie zu kämpfen.
