Auf Teufel komm raus überleben
Das Leben meinte es nicht gut mit Michael: Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt. Es hatte Komplikationen gegeben und jede Hilfe kam zu spät. So kam er, erst wenige Tage alt, zu einer Pflegemutter. Diese fand allerdings schon bald Arbeit in den USA und verließ Sierra Leone für immer. Michael blieb zurück. Die jüngere Schwester der Pflegemutter nahm sich seiner an, doch damit begann seine Hölle. Michael galt in dieser Familie als „Teufelskind“, hatte er in ihren Augen doch seine leibliche Mutter in den Tod und die Pflegemutter fortgetrieben.
Tagtäglich war der 14-Jährige Beschimpfungen, Verleumdungen und ab und an auch Schlägen ausgesetzt. Immer konfrontiert mit dem Gefühl, nicht gewollt zu sein, verlor er fast den Glauben an sich selbst. Michaels Tortur gipfelte darin, dass ihm in einer Kirche der Teufel ausgetrieben werden sollte: Gefesselt litt er tagelang Hunger und wurde malträtiert. Ihm gelang wie durch ein Wunder die Flucht. Er rettete sich auf eine Polizeistation und hatte Glück: Die Beamten glaubten ihm nicht nur, sondern päppelten ihn auf. Vor allem aber kontaktierten sie Don Bosco Fambul. Pater Jorge Crisafulli SDB, der Direktor, holte ihn ab und brachte ihn in das neue Rehabilitationszentrum „New Fambul“ außerhalb der Hauptstadt.
Hier hat Michael gefunden, was ihm seit seiner Geburt gefehlt hat: Eine Familie – denn das bedeutet „Fambul“ übersetzt. Er wacht gern in den hellen Räumlichkeiten des „Waldeck – House of Holiness“ auf und genießt die kleinen Freuden: Regelmäßige Mahlzeiten, die Freizeitangebote und das Zusammensein mit den anderen Jugendlichen sowie mit den Mitarbeitenden. Mittlerweile ist Michael 17 Jahre alt und geht in eine der führenden staatlichen Sekundarschulen. Am liebsten mag er hier den Kunstunterricht.
Das Waldeck House of Holiness
Pater Crisafulli, Direktor von Don Bosco Fambul, und die Jugendlichen, die hier wohnen, haben dem Haus seinen Namen gegeben: Waldeck – House of Holiness. Der Name ist Ansporn zu einer guten Lebensführung und zugleich Dank an die Prof. Dr. Franz Waldeck-Stiftung, die den Bau des neuen Wohnhauses für traumatisierte Jugendliche ermöglicht hat. Die 20 die hier nun unterkommen, können kaum glauben, dass ihnen eine zweite Chance gewährt wird. Und die wollen sie nutzen!

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Santiago Ferreiro und Andrea Schorn Spenderservice
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