Don Bosco Hotelschule

Berufliche Bildung ist die Chance für ein ganzes Land und hilft beim Wiederaufbau in Kambodscha durch qualifizierte Fachkräfte

Don Bosco Hotelschule: Wo Zukunft und Urlaub gemacht wird

In einem der schönsten Badeorte Kambodschas führen rund 170 junge Menschen ein 3-Sterne-Hotel – und ihr Heimatland in eine neue Zukunft. Die Auszubildenden der Don Bosco Hotelschule in Sihanoukville sind zwischen 17 und 22 Jahre alt. Ihre Eltern und Großeltern haben die Gewaltherrschaft der Roten Khmer, Besatzungszeit, Bürgerkrieg und Hungersnot mit voller Wucht erlebt. Jeder Absolvent der Don Bosco Hotel School (DBHS) trägt dazu bei, dass sich Kambodscha aus eigener Kraft regeneriert.

Berufliche Ausbildung ist die Chance

Das Haus mit Pool hat 22 Zimmer, ein Restaurant, eine Eisdiele, ein Fitnesscenter. Wer hier Urlaub macht, erholt sich inmitten eines nachhaltigen und erfolgreichen Entwicklungsprojektes, denn alle Hoteleinnahmen fließen direkt in den Schulbetrieb.

Konzentriert steht Seyla vor der großen Siebträgermaschine und bereitet einen Cappuccino zu. Sie ist dank eines Stipendiums bereits im zweiten Ausbildungsjahr und kennt sich hier im Restaurant der Don Bosco Hotel School gut aus.

Seyla stammt aus der östlichen Svay Rieng Provinz, das ist fünf Busstunden von der am Golf von Thailand liegenden Stadt Sihanoukville entfernt. Ihre Eltern sind arme Bauern, ihnen half sie auf den Feldern, an eine Schulausbildung war nicht zu denken. Mit zehn Jahren kam Seyla in die Hauptstadt Phnom Penh und besuchte dort erstmals eine Schule. Doch der Start war schwierig: allein in einer großen Stadt, weit weg von der Familie, in einer neuen Umgebung. Aber sie lebte sich rasch ein und absolvierte die zehn Schulklassen in Rekordzeit.

Selbstständig und selbstbewusst

Heute ist Seyla eine selbstbewusste junge Frau, die ganz selbstverständlich und professionell die Gäste auf Englisch bedient. Sie lebt direkt auf dem Gelände der Hotelfachschule im angeschlossenen Wohnheim. Nach ihrer Ausbildung hat sie gute Chancen, eine Anstellung zu finden oder gar ihren Traum zu verwirklichen: Ein eigenes kleines Restaurant zu eröffnen.  Denn der Tourismus in Kambodscha boomt, entsprechende Fachkräfte sind gefragt. Alle Schüler haben bislang einen guten Job gefunden und können jetzt ein eigenverantwortliches Leben führen und ihre Familie unterstützen.

Wiederaufbau durch qualifizierte Fachkräfte

Seit 1992 sind die Salesianer Don Boscos in Sihanoukville aktiv. Sie begannen mit dem Aufbau von Schulen. Dringend notwendig, denn 70 Prozent der Kinder hatten keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Schon 1997 kam ein Berufsbildungszentrum dazu, das 2007 um die Hotelfachschule erweitert wurde. Seitdem wurden an der Don Bosco Hotel School über 800 junge Menschen zwischen 17 und 22 Jahren im Hotelgewerbe ausgebildet. Als Köche, Servicekräfte, Empfangspersonal oder im Zimmerservice sind sie bestens geschult und haben alle nach der zweijährigen Ausbildungszeit eine feste Anstellung gefunden.

Außerdem leiten die Salesianer Don Boscos im Gefängnis der Stadt eine Berufsschule, in der junge Sträflinge ein Handwerk erlernen. In der Hauptstadt Phnom Penh erhalten rund 400 junge Menschen eine Ausbildung in technischen Bereichen. Aber auch Soziale Kommunikation und Journalismus sowie Sekretärin gehören zu den Fachbereichen.