Junge Menschen begleiten, befähigen und für den Berufseinstieg beraten
Gemeinsam mit der Haniel Stiftung bauen wir die Berufsberatungsangebote der Salesianer Don Boscos in den indischen Bundesstaaten Telangana und Andhra Pradesh weiter aus. Für Jugendliche – besonders auf dem Land – sind die Jobperspektiven begrenzt. Sie beruflich zu unterstützen und ihnen Berufszweige aufzuzeigen, schafft Orientierung. Indem sie beraten, weitergebildet und in offene Stellen vermittelt werden, verbessert sich ihre Lebenssituation enorm.
Begrenzte Jobperspektiven auf dem Land
In diesen ländlichen Gebieten sind Jugendarbeitslosigkeit und Schulabbrüche weit verbreitet. Es gibt nur wenige Jobs mit Perspektive und diese vor allem in der Landwirtschaft. Aber auch hier wird es schwieriger, eine zukunftsfähige Beschäftigung zu finden und den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Gleichzeitig finden Neuentwicklungen auf dem Arbeitsmarkt nicht den Weg bis in die Dörfer. So fehlt vielen Jugendlichen im ländlichen Raum das Know How der neuesten Entwicklungen und sie werden abgehängt. Außerdem wissen sie oft nicht, was es noch für Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten gibt oder das man sich auch spezialisieren kann.
Beratung junger Menschen findet Anklang, Tendenz steigend
Um die Jugendlichen in ihrer Ausbildungs- und Berufswahl nicht allein zu lassen, betreiben die Salesianer Don Boscos in Hyderabad im indischen Bundesstaat Telangana ein Berufsberatungszentrum. Hier, aber auch direkt in den Dörfern, werden junge Menschen geschult und über berufliche Möglichkeiten aufgeklärt. Das hilft ihnen, sich beruflich besser zu orientieren und eine Entscheidung für ihren weiteren Ausbildungsweg und die Jobsuche später zu treffen.
Der Beratungsbedarf wächst stetig und nach Einschätzungen der Salesianer Don Boscos vor Ort ist ein weiteres Beratungsbüro im benachbarten Bundesstaat Andhra Pradesh mehr als notwendig. Die finanziellen Mittel reichen jedoch nicht aus – im Gegenteil – das Beratungsangebot musste sogar zeitweilig eingeschränkt werden.

Ausweitung der Berufsberatung dank der Haniel Stiftung
Durch die Kooperation mit der Haniel Stiftung hat in Vijayawada/Andhra Pradesh nun ein zweites städtisches Beratungszentrum für junge Menschen aufgemacht. Hier werden nun an verschiedenen Schulen im ländlichen Raum Berufsberatungs-Seminare, berufsorientierende Trainingsprogramme und zusätzlich Informationsveranstaltungen in den örtlichen Gemeindezentren durchgeführt. Bisher konnten dadurch [c1] ca. 3.400 Jugendliche informiert und gezielt weitergebildet werden.
Dabei steht die Interaktion im Mittelpunkt: Durch Gruppendiskussionen und Simulationen von Job-Interviews werden die Jungen und Mädchen auf richtige Vorstellungsgespräche vorbereitet und sind motiviert ihre Berufsplanung selbstbewusst in die Hand zu nehmen. Zusammen mit den Lehrenden werden Bewerbungsunterlagen erstellt und wertvolle Soft-Skill-Trainings zur Motivation und Persönlichkeitsentwicklung veranstaltet. Und ganz wichtig: Sie werden über ihre Rechte und Pflichten als junge Arbeitnehmer aufgeklärt. Was darf ich, wozu bin ich verpflichtet, wozu nicht?

Erfolgreich vermitteln
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Jobvermittlung ist Balaji. Er kommt aus einem kleinen abgelegenen Dorf in Telangana. Um seine Familie zu unterstützen, musste er bereits in jungen Jahren arbeiten. Zeit für einen Abschluss einer weiterführenden Schule hatte er nicht. Lange suchte er vergebens nach einer Anstellung, bis ihm das Beratungsbüro die notwendige Unterstützung gab. Balaji lernte durch Kurse wichtige Soft skills, während die gut vernetzten Mitarbeiter gezielt für ihn in der Umgebung suchten. Mit Erfolg! Balaji arbeitet in einem Hotel und unterstützt stolz mit seinem Gehalt wieder die Familie.
Nachhaltige Beratung und VermittlungNah an den Jugendlichen, nah am lokalen Arbeitsmarkt
Auch in Zukunft sollen monatlich zehn Seminare zur Berufsorientierung an Schulen und Gemeindezentren durchgeführt werden. Ergänzt wird das Angebot um eine Jobmesse in Hyderabad – teilnehmende Jugendliche werden direkt vor Ort beraten und knüpfen erste Kontakte zu Firmen bzw. potentiellen Arbeitgebern. Neben weiteren berufsorientierenden Trainings und Einzelberatungen in den Büros werden verstärkt soziale Medien wie Facebook eingebunden, um offene Stellen schneller publik zu machen und junge Menschen noch besser zu erreichen. Außerdem soll der Kontakt zu Gemeinden, Instituten, Summer Camps und Jugendzentren intensiviert werden.
Je mehr Jugendliche erreicht werden, desto besser kann ihre persönliche und berufliche Entwicklung und der Aufbau von Kompetenzen unterstützt werden. Und desto gezielter können ihnen Berufsperspektiven aufgezeigt und sie in lokale Arbeitsmärkte vermittelt werden. Sie lernen ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
