Welt werker Engagieren mit Don Bosco 2 | 2023 In dieser Ausgabe Indiens vermisste Kinder Wie Ihre Spende Hoffnung schenkt … weltweit! … in der Ukraine! Blick nach Sierra Leone DON BOSCO MONDO J U G E N D H I L F E W E L T W E I T

Liebenswürdigkeit, Mitempfinden und Rücksicht sind die Schlüssel zum anderen Menschen. Don Bosco Liebe Leserinnen und Leser, ich erwische mich oft bei dem Gedanken, wie wundervoll es ist, Teil dieses Don Bosco-Teams in Bonn zu sein. Alle sind mit ganzem Herzen dabei. Das spüre ich in allen Arbeitsbereichen. Das erlebe ich im wert- schätzenden Umgang miteinander und mit allen, die mit ihren Anliegen auf uns zukommen. Das lese ich in jeder Zeile, die auch Sie von uns gesen- det bekommen. Und als Zahlenmensch erkenne ich das auch am verant- wortungsvollen Umgang mit jeder Spendensumme, die bei uns eingeht. Denn als Geschäftsführerin in einem Dreierteam, verantworte ich den Bereich Finanzen und Organisation. Daher freut es mich, Ihnen das in dieser Ausgabe mit ein paar Zah- len belegen zu können. Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr – dem Kalenderjahr 2022 – über eine Million junge Menschen in insgesamt 166 Projekten unterstützt! Das ist großartig und wir haben das nur dank Ihres Vertrauens in uns leisten können! Denn Ihre Spende ist nichts anderes als genau das: ein Vertrauensbeweis. Und Sie können sich darauf verlassen, dass Ihre Spende die größtmögliche Wirkung erzielt! Dafür arbeiten in der Geschäftsstelle in Bonn Expertinnen und Experten ihres Fachs, die genauso vom Sinn unseres gemeinsamen Engagements überzeugt sind wie Sie. Lassen Sie uns weiterhin Chancen geben und Zukunft schaffen! Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! 3 Inhalts- verzeichnis 04 Blickpunkt Indiens vermisste Kinder 08 Ihre Spende wirkt ... weltweit! … in der Ukraine! 12 Engagiert mit Don Bosco Eine Handvoll Zuhause 14 Treffpunkt Ihre Bettina Ruoff, Geschäftsführung Finanzen und Organisation

Irfans Rettung Don Bosco auf der Suche nach vermissten Kindern Insgesamt 26 Tage wurde der neunjährige Irfan vermisst. Dann fanden ihn seine verzweifelten Eltern wieder – dank der Polizei und Don Bos- co. Der Junge wurde von Fremden verschleppt. Irfan und seine Eltern sind glücklich, nun endlich wiedervereint zu sein. Irfan liebt es, den ganzen Tag mit seinem Kreisel zu spielen. An dem Tag im November, als er verschwindet, spielt er draußen vor der Hütte seiner Familie. Sie lebt in einem Slum in der südindischen Metropole Bangalore. Irfans Vater ist Fahrer bei der Müllabfuhr und seine Mutter putzt in einer modernen Wohnanlage in der Nähe des Slums. Wenn die Eltern tagsüber arbeiten, müssen sie Irfan alleine lassen. Bis mittags ist er gewöhnlich in der Schule. Doch während der Corona- Pandemie waren alle Schulen geschlossen. Spurloses Verschwinden im Don Bosco-Schutzhaus für Straßenkinder und Jungen in Not nach seinem Sohn. Das Wohnheim ist staatlich anerkannt. Kinder und Jugendliche finden dort solange Obdach, bis ihre Familien wiedergefunden oder sie in anderen Hilfseinrichtungen dauerhaft untergebracht werden können. Auch hier füllt er eine Vermisstenanzei- ge aus. Seine Hoffnung: Das landesweite Netzwerk, das Don Bosco in Indien aufgebaut hat, um vermisste Kinder schneller zu finden. Denn in Indien verschwinden jedes Jahr rund 100.000 Kinder. Per App Leben retten 2002 hat das Don Bosco-Netzwerk in Delhi die App HomeLink entwickelt. Dahinter liegt eine Datenbank, in der aktuell rund 250.000 Kinder und Jugendliche erfasst sind. Jedes Kind, das in Don Bosco-Einrichtungen aufgenommen wird, ist dort registriert: Alter, Geschlecht und Sprache werden festgehalten und welche 5 Irfan ist in sein Spiel mit dem Kreisel vertieft, als mittags eine Autorikschka hält. Helfende verteilen ein traditionel- les Reisgericht an die Bewohner. Irfan freut sich über das Angebot und setzt sich zum Essen in das kleine Fahrzeug. Was dann genau geschieht, ist bis heute nicht geklärt. Der Neunjährige spricht nicht über diese Zeit. Auch für die Polizei gibt es noch viele Ungereimt- heiten. Warum verschwinden Indiens Kinder? 100.000 Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr in Indien vermisst. Das sind fast 300 Kinder täglich, die „verschwinden“. Die Gründe dafür? Vielfältig. Immer noch floriert der Menschenhandel Verzweifelte Suche INDIEN Die Eltern suchen verzweifelt überall nach ihrem Jungen. In der Siedlung und Umgebung ist er nirgends zu finden. Ist er etwa verunglückt? Spät am Abend erstatten sie eine Vermiss- tenanzeige bei der Polizei von Bangalore. Doch über den Verbleib des kleinen Irfan gibt es keinerlei Informationen. Irfans Vater sucht auch in Indien. Kinder werden entführt, sexuell ausgebeutet, zum Arbeiten und Betteln gezwungen oder sogar als Quelle für illegalen Organhandel missbraucht. An- dere laufen von Zuhause fort, weil sie dort Gewalt ausgesetzt sind, keine Per- spektive haben und die Großstadt mit ihren Möglichkeiten reizt. Wieder andere werden von den Eltern bewusst verlassen oder verkauft, gehen nach Katastrophen oder in großen Menschenansammlungen verloren.

Am Bahnhof in Bangalore fallen die kleinen bunten Hütten auf vielen der Gleise sofort ins Auge. Das sind die sogenannten Child Help Desks, Anlaufstellen für Kinder in Not. 7 Don Bosco im Einsatz für Kinderrechte in Indien Seit 2002 sind im Youth at Risk-Forum mehr als 100 Don Bosco-Organisationen aus ganz Indien miteinander vernetzt. Gemeinsam helfen sie Kindern und Jugend- lichen in Risikosituationen, z.B. Kindern, die auf der Straße leben oder als Kinderarbeiterinnen und -arbeiter ausgebeutet werden. Don Bosco gelingt es, zwölf Kinder am Tag zu retten: Mit Sozialarbeit auf den Straßen der Städte, Anlaufstellen an Bus- und Hauptbahnhöfen, Wohnheimen, Aufklärungskampagnen und nun auch per App. In einem neuen Pilotprojekt mit der Datenbank HomeLink erleichtern ab jetzt biometrische Fingerabdrü- cke und Gesichtserkennung die Identifizierung der Kinder. So können sie noch schneller mit ihren Familien wiederver- eint werden. „Auch nach der Rückführung in die Familien besuchen wir die Kinder. Wir wollen sichergehen, dass sie glücklich und gut versorgt sind. Erst dann wird die Akte geschlossen“, sagt Father Joseph Leo Irudayasamy SDB, Leiter des HomeLink Projektes.

519.009 Straßenkinder gerettet 256.751 Kinder und ihre Eltern im Kampf um ihr Menschenrecht oder für den Klimaschutz unterstützt 15,5 Mio. Euro für 166 Projekte in 47 Ländern 116.781 junge Menschen (aus)gebildet 6 Cent brauchen wir, um Sie, unsere Spenderinnen und Spender, und die Öffentlichkeit transparent zu informieren und neue Engagierte zu gewinnen. 92.870 zu besseren Gesundheits- oder Gemeindestrukturen verholfen 9 103.159 Menschen in akuter Not geholfen 2.702 Frauen und Mädchen stark gemacht

Zuversicht geben Die Ehefrauen, Mütter und Schwestern der Männer im Kampf stehen vor dem Nichts und müssen alles geben, um stark zu sein. Sie bekommen psychosoziale Betreu- ung, Hilfe im Alltag und Material zur Instandsetzung ihrer zerstörten Wohnungen. Beim Wiederaufbau des Landes können demnächst die Don Bosco-Auszubilden- den kräftig mit anpacken. Ihre Ausbildungen konnten dank digitaler Angebote fast ununterbrochen weiterge- hen. Nach ihrem Abschluss können sie für sich und ihre Heimat eine neue Zukunft aufbauen. Hilfe, die Zukunft gibt. Danke, dass Sie für die Menschen in der Ukraine gespen- det haben. Ihre Hilfe gibt Zuversicht und Hoffnung! 11 Die Don Bosco Nothilfe in der Ukraine n Unterstützung bei Evakuierungen und n Ausbau der Bäckerei in Lviv und Organisation von Hilfstransporten für Geflüchtete Mehllieferungen n Lebensmittel für die Zivilbevölkerung (seit März 2022) n Renovierungen und Instandsetzung von n Medikamentenlieferungen (u.a. mit action medeor) Don Bosco-Einrichtungen n Aufnahme von Geflüchteten in den Don Bosco- Einrichtungen in Lviv, Kiew, Vynnyky und Dnipro sowie in den Nachbarländern Moldawien, Rumänien, Polen und auch in Deutschland (teils bis heute) n Ausstattung der Küche des Container-Dorfs in Lviv und Versorgung mit Lebensmitteln n Freizeitaktivitäten für Waisen und geflüchtete Kinder n Verteilung von Decken, warmer Kleidung und Öfen in den Wintermonaten n Hilfe bei der Instandsetzung von Wohnungen g Hilfe für mehr als 23.000 Menschen

Fambul bedeutet Familie Michael ist einer dieser jungen Männer. Er hat hier ge- funden, was ihm seit seiner Geburt gefehlt hat: Eine Fa- milie – denn das bedeutet „Fambul“ übersetzt. Er wacht gern in den hellen Räumlichkeiten auf und genießt die ganz kleinen Freuden: Regelmäßige Mahlzeiten, die Frei- zeitangebote und das Zusammensein mit den anderen Jugendlichen. Sein Leben vor Don Bosco lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Albtraum. Seine Mutter starb bei seiner Geburt, der Vater unbekannt. Er wird im Verwandtenkreis herumgereicht und als „Teufelskind“ verleumdet, geschlagen und verstoßen. Ihm werden der Tod der Mutter und die Auswanderung seiner Tante, sei- ner ersten Pflegemutter, angelastet. Immer konfrontiert mit diesem Gefühl, nicht gewollt zu sein, verliert er fast den Glauben an sich selbst. In einer Kirche soll ihm der Teufel ausgetrieben werden. Gefesselt leidet er tagelang Hunger und wird gefoltert. Michael gelingt die Flucht auf eine Polizeistation und er hat Glück: Die Beamten kontaktieren Don Bosco Fambul. Durch Aufklärungs- kampagnen und die gute Arbeit ist Don Bosco den Behörden ein Begriff. Im Rehabilitationszentrum New Fambul beginnt für den damals 14-Jährigen wahrlich ein neues Leben. Mittlerweile ist Michael 18 Jahre alt und geht in eine staatliche Sekundarschule. Am liebsten mag er hier den Kunstunterricht. 25 Jahre an der Seite der Schwächsten 1998 – es herrscht Bürgerkrieg in Sierra Leone. Kinder werden zu Soldaten. Sie verlieren den Halt. Don Bosco erkennt ihre Not und gründet Don Bosco Fambul. Mit therapeutischen Angeboten, Wohnraum und Un- terricht wird den ehemaligen Kindersoldaten zurück ins Leben geholfen. Langsam kehrt zwar Frieden ein, doch Land und Kinderseelen werden weiter gebeutelt durch Katastrophen, Armut und Krankheiten. Die Not wird größer. Don Bosco handelt erneut und wird zum Lebensretter für Ebolawaisen und Opfer sexueller Gewalt. Seit 25 Jahren füllt Don Bosco hungernde Mägen, verarztet Wunden, rettet Jugendliche aus den Gefängnissen, klärt auf und gibt durch Bildung Per- spektive. Kurzum: Don Bosco leistet ausgezeichnete Arbeit! Denn 2020 wurde Don Bosco Fambul durch die NGO „Action for Youth and Children“ (AYCN) zur besten humanitären Organisation in Sierra Leone gekürt. Die Begründung: „Don Bosco Fambul leistet beispiellose Arbeit im Kampf gegen sexuelle Gewalt, Menschenhandel und häusliche Gewalt“. Ehre, wem Ehre gebührt! 13 Endlich kann Frau Waldeck das Waldeck „House of Holiness“ persönlich inspizieren. Richtig „heilig“ fühlt sie sich selbst nicht, ist aber mächtig stolz auf die Jugendlichen hier.

Githeri mit Ugali (kenianischer Bohneneintopf, 4-6 Portionen) Githeri mit Ugali (kenianischer Bohneneintopf, 4-6 Portionen) 3 Möhren schälen und in 1cm große Stücke schneiden. 6 Kartoffeln und 3 Möhren 6 Kartoffeln 4 Tomaten waschen, Strunk herausschneiden, Fruchtfleisch fein würfeln. 4 Tomaten Pfefferkörner, 1 ½ EL schwarze Pfefferkörner, 1 2 rote Zwiebeln schälen und fein würfeln. ½ EL schwarze 2 rote Zwiebeln TL Fenchel samen, 1 EL Nelken, 1 EL Koriandersamen, ½ TL gemahlenen TL Fenchel samen, 1 EL Nelken, 1 EL Koriandersamen, ½ TL gemahlenen Kardamom und 3 EL Kreuzkümmelsamen bei mitt lerer Hitze in einer Kardamom und 3 EL Kreuzkümmelsamen Pfanne anrösten. Sobald leichter Rauch aufsteigt, die Pfanne sofort vom Herd nehmen und die Gewürze umfüllen, da sie sonst verbrennen. Kurz ruhen lassen. Dann die noch warmen Gewürze in einem Mörser fein 1-2 EL Rapsöl bei mitt lerer Temperatur in einer Pfanne erhitzen, zermahlen. 1-2 EL Rapsöl Zwiebelwürfel darin anschwitzen bis sie braun werden. Dann die angerösteten zwei gehackte Knoblauchzehen und ½ TL ½ TL und gemahlenen Gewürze sowie zwei gehackte Knoblauchzehen gemahlenen Zimt dazugeben. Die Tomaten, Möhren und Kartoffeln unter- gemahlenen Zimt 1 Chilischote ohne Kerne in feine Streifen schneiden und zugeben. rühren. 1 Chilischote 1 Dose Kidneybohnen und 1 Dose Mais Nun 1 Dose Kidneybohnen Gemüsebrühe aufgießen. 30 Minuten sanft köcheln lassen. Währenddessen Gemüsebrühe halben Spitzkohl in feine Streifen schneiden und dann zugeben. einen halben Spitzkohl ½ Bund frischen Koriander, Petersilie oder Weitere 5 Minuten köcheln lassen. ½ Bund frischen Koriander, Petersilie Schnitt lauch grob hacken und zu dem Eintopf geben. Mit Salz und Pfeffer Schnitt lauch abschmecken garnieren und mit einem Klecks Naturjoghurt servieren. 600ml Wasser oder Gemüse brühe zum Ugali (Maisbrei), in einem Topf 600ml Wasser oder Gemüse brühe Für das Ugali (Maisbrei) 300g Maismehl unter Rühren hinzufügen. Weiter- Kochen bringen. Langsam 300g Maismehl rühren und den Maisbrei kochen, bis er sich vom Topfboden löst und einen Ball bildet. Anders als bei Polenta ist Ugali relativ fest, damit der Maisbrei mit den Fingern geformt und gegessen werden kann. Zum Servieren jeweils einen Ugaliball in einen tiefen Teller geben, darüber den Eintopf füllen und mit Koriandergrün oder anderen Kräutern garnieren. 500ml 1 Dose Mais beigeben. Mit 500ml Enjoim kaikai blo yu Enjoim kaikai blo yu – guten Appetit! – guten Appetit! 15 Kochend Vielfalt erleben! Githeri ist ein Bohnengericht aus Kenia. Wir haben es in unserem Online-Kochevent KochVielfalt! gemeinsam zubereitet. Dabei haben wir viel über Kenia und Don Bosco-Projekte vor Ort erfahren. Am 30. November machen wir Station in den Küchen von Mexiko. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.koch-vielfalt.de